Herr Wittmers, Panvision und die Knappschaft blicken ja bereits auf eine langjährige Partnerschaft zurück und haben in den vergangenen 15 Jahren schon einige Relaunches der einzelnen Krankenhäuser durchgeführt. Was macht diesen so besonders?
„Für uns ist dieser Relaunch von großer Bedeutung, weil er nach außen hin ein völlig neues Erscheinungsbild der Knappschaft Kliniken zeigt und die konsequente Fortführung einer Strategie ist, die der Verbund bereits seit einigen Jahren verfolgt.“
Das klingt spannend, verraten Sie uns, wie es genau dazu kam?
„Aus der Historie heraus sind eine Vielzahl einzelner Knappschaftskrankenhäuser entstanden, die bis vor kurzem eher als Einzelgesellschaften agiert haben. Im Zusammenspiel all dieser Häuser bieten wir als Knappschaft Kliniken ein extrem hohes Leistungsspektrum an, was aber von außen so nicht wahrgenommen wurde, weil in vielen Häusern der Name „Knappschaft“ gar nicht drinsteckte. Ein potenzieller Patient konnte bei der Suche im Internet zwar alles über ein bestimmtes Haus erfahren, fand aber unter Umständen nicht heraus, dass es in einer benachbarten Stadt einen weiteren Standort gibt, der die gewünschte Leistung anbietet, ohne den Klinikverbund wechseln zu müssen.
Heruntergebrochen kann man also sagen, dass wir das „Wir“-Gefühl als Klinikverbund in der internen und externen Kommunikation nicht so gut vermitteln konnten. Anfang 2024 haben wir deshalb den Entschluss gefasst, alle Häuser unter einer neuen Dachmarkenstrategie zu vereinen, uns stärker als Verbund zu positionieren und die Marke Knappschaft Kliniken stärker zu etablieren.“
Und die sieht wie konkret aus?
„Die Neuausrichtung umfasst zum einen die Umbenennung der Klinikstandorte, um den Wiedererkennungswert zu stärken und die Zugehörigkeit der Kliniken zu einem Verbund deutlich zu machen. Alle Häusern sollten einen einheitlichen Namen erhalten, ergänzt um den jeweiligen Standort. Zudem wurde ein neues, modernes Corporate Design entworfen und in diesem Zuge auch der Relaunch der Websites geplant – weg von der Heterogenität, hin zu einem gemeinsamen Dach, das alle Häuser und Leistungen des Verbundes unter sich vereint.“
Wenn es zum Relaunch kommt, stellt sich in vielen Unternehmen die Frage, ob man bei dem zugrundeliegenden Content Management System bleibt oder sich etwas ganz Neuem zuwendet. War das auch Gegenstand Ihrer Überlegungen?
„Natürlich unterzieht man eine lange genutzte Software nach einigen Jahren auch mal einer neuen Bewertung und genau so passierte es auch in unserem Team, als es darum ging, ob wir mit dem System PANSITE in die nächste Runde gehen. Vor eineinhalb Jahren habe ich dann einen Termin mit der Geschäftsführung und dem zuständigen Projektleiter von Panvision ausgemacht und wir haben einfach mal zwei Stunden lang darüber geredet, was unsere Vorstellungen und Ansprüche sind, in welche Richtung wir gehen wollen und welchen Anteil Panvision dazu beitragen kann. Für mich war das ein hervorragender Termin, weil wir einfach total offen miteinander umgegangen sind. Wir haben uns dann zum Ziel gesetzt, uns zukünftig regelmäßig zu treffen, um gemeinsam weiterzukommen. Ich war wirklich beeindruckt, dass Panvision mir bei all meinen Fragen immer gangbare Antworten liefern konnte. Deshalb stand für mich schnell fest, dass es nicht zu einem Systemwechsel kommt.
Zurück im eigenen Unternehmen habe ich dann auch an die Teammitglieder kommuniziert, dass ich der festen Überzeugung bin, dass wir auf diesem Wege definitiv zu sehr guten Ergebnissen kommen werden und ich glaube, dass das auch vollkommen geglückt ist. Es gibt in jedem System die ein oder andere Stelle, die für den einzelnen Anwender oder die Anwenderin vielleicht nicht optimal scheint und es wird auch immer Präferenzen geben, die in unterschiedliche Richtungen gehen. Aber am Ende geht es darum, wie lösungs- und serviceorientiert eine Zusammenarbeit aussehen kann. Rund um das gesamte Relaunch-Projekt war es nicht zuletzt der enorme Einsatz von Panvision und unserem Ansprechpartner, Behroz Ansari, der zu diesem großartigen Erfolg verholfen hat. Kein Dienstleister kennt uns so gut wie Panvision – einen anderen Anbieter zu finden, der eben genau das liefern kann, konnte und kann ich mir nicht vorstellen.“
So kam es also zum großen Relaunch-Projekt. Mit 7 Krankenhausgesellschaften und über 12 Klinikstandorten sicher keine einfache Aufgabe. Was waren denn die ersten wichtigen Überlegungen vor dem Start?
„Zuallererst muss man beachten, dass für unser Projekt leider nicht die Standard-Lehrbuchverfahren gelten, wie man Marketing macht. Wir als Krankenhaus-Gruppe stehen in der Regel vor der Herausforderung, dass man in der Gesundheitswirtschaft keine Werbung für medizinische Leistungen machen darf - so will es das Heilmittelgesetz. Was wir aber dürfen, ist zum Beispiel umfassend darüber zu informieren, dass wir zu den Top-Anbietern in verschiedenen Leistungsbereichen gehören. Und das ist für uns extrem wichtig, denn die Klinik-Reform in NRW zielt darauf ab, dass die Häuser, die eine bestimmte Anzahl an Fach-Untersuchungen nicht erreichen, diese nicht mehr durchführen dürfen. Wir mussten uns also schon im Vorfeld Gedanken darüber machen, was die genauen Inhalte sein sollen, und wie wir diese korrekt platzieren."
Konnte Panvision Sie in dieser Phase denn schon konkret unterstützen?
„Wir sind tatsächlich schon sehr früh für bestimmte Überlegungen als Team zusammengekommen. Zunächst haben wir uns die Frage gestellt, wo wir Zentren und Exzellenzen im Verbund haben, die wir angemessen auf der Gesamt-Website promoten wollen. Dann muss man sich klar überlegen: „In was für ein Raster gehört das Ganze?“ Zusammen mit den Projektleitern von Panvision haben wir uns dann andere Websites angeschaut, um ein genaueres Bild davon zu erhalten, welchen Weg wir gehen wollen. An diese Sitzung erinnere ich mich gern zurück: Wir haben natürlich alles erst einmal inhaltlich bewertet, Panvision dagegen eher technisch und aus Nutzer-Sicht. So kam es dazu, dass Websites, die bei uns vorher hoch „gehypt“ waren, von den Kollegen technisch-argumentativ komplett auseinandergenommen wurden. Und wie sich herausstellte, völlig zurecht (lacht). Wir sind natürlich sehr beschäftigt mit den Inhalten und der Message, die wir transportieren möchten, haben aber häufig nicht den Blick dafür, wie die User sich auf solchen Seiten bewegen. Was ist benutzerfreundlich? Was ist typisches Surf-Verhalten? Wie verhindert man einen frühen Absprung von der Seite? Auf all diese Fragen hat das Team von Panvision sehr genau geachtet. Wir konnten dann gemeinsam passende Alternativen entwickeln und diese inhaltlich ausgestalten.“
Und wie wurden diese Anforderungen dann konkret in die Tat umgesetzt?
„Hier kommen natürlich einige Aspekte zusammen. Zum einen haben wir verschiedene Erkenntnisse aus der Vergangenheit mit einfließen lassen. In der „alten“ Welt gab es hier und da natürlich ein paar Dinge, die die KollegInnen als nicht ganz so komfortabel in der Content-Pflege empfunden haben. Also haben wir zusammen mit Panvision erst einmal Lösungen erarbeitet, die das Einpflegen verschiedenster Inhalte nun wesentlich komfortabler machen. Hierfür wurde vor allem am Content Management System gearbeitet – ein weiteres Argument für die Arbeit mit Panvision und dem CMS PANSITE. Fast nichts ist in Stein gemeißelt und das System kann sich – genau wie wir – weiterentwickeln und den sich ändernden Bedingungen flexibel anpassen.
Zum anderen sind wir der wichtigen Erkenntnis gefolgt: Für ein Projekt dieser Größenordnung muss ein strikter Regel-Rahmen her! Wir waren also gefordert, in Sachen Corporate Design und Inhalt ganz klar zu definieren, was auf die Seiten darf und wie es auf die Seiten darf. Um diese Regeln auch wirklich sauber durchzuziehen und sicherzustellen, dass nicht jede und jeder Mitarbeitende „sein eigenes Ding macht“, haben wir die Möglichkeiten dazu drastisch eingedämmt und gemeinsam Musterseiten entwickelt, die hinterher von den KollegInnen in den einzelnen Häusern mit Inhalten gefüllt wurden. Dies sorgt nun für ein einheitliches Erscheinungsbild über den gesamten Auftritt hinweg.“
Verraten Sie uns auch ein paar der technischen und inhaltlichen Neuerungen?
Unser Ziel war es, eine Website zu entwickeln, die Informationen schnell zugänglich macht und den digitalen Servicegedanken für Patientinnen und Patienten, Angehörige und Interessierte in den Mittelpunkt stellt. Hierbei leistet unter anderem die neu entwickelte Klinikdatenbank eine große Hilfe, die alle wichtigen Infos zu den Standorten, Kliniken, Ambulanzen und Zentren an einer zentralen Stelle bündelt und so die Content-Pflege auf den einzelnen Seiten erheblich vereinfacht. So können RedakteurInnen etwa mit nur wenigen Klicks eine Schnellübersicht über das Leistungsangebot der einzelnen Häuser sowie deren Kontaktmöglichkeiten anlegen. Zudem haben alle Seiten ihre eigene, dynamische Navigation, die sich aus der Struktur der Website ableitet und nicht extra gepflegt werden muss."
Der Tag des Go-Live! Anspannung und Bauchschmerz oder Vorfreude und Zuversicht?
„Ich habe damals gesagt, dass meine größte Sorge vor diesem Tag diejenige ist, dass alle Websites der Kliniken eine gefühlte Ewigkeit offline sein könnten und jemand in der Zeit vergebens versucht, unsere Häuser zu erreichen. Mein Kollege hat dann zusammen mit der Projektleitung seitens Panvision ein System entwickelt, wie ein möglichst reibungsloser Übergang zum neuen System funktionieren kann. Kaum zu glauben - während der Umstellung war unsere Website nur exakt 20 Minuten nicht erreichbar, und das am sehr frühen Morgen. Das muss man so erstmal hinkriegen und spricht für eine extrem gute Arbeit!“
Vielen Dank! Nach dem reibungslosen Start findet man nun also alle Häuser der Knappschaft Kliniken unter einem gemeinsamen Dach. Sind denn noch weitere Funktionen oder Verbesserungen geplant, die Sie als Team nun angehen möchten?
„Eine Herausforderung, die für uns aktuell noch ansteht, ist zum Beispiel die Optimierung der internen Verschlagwortung. Hierzu soll die Klinik-Datenbank stetig erweitert werden, damit die NutzerInnen sich in dem großen und komplexen Auftritt zukünftig noch besser zurechtfinden."
Und wie lautet Ihr persönliches Fazit zum Relaunch? Gibt es schon weitere Ideen, die noch umgesetzt werden sollen?
„Mein Fazit zum gesamten Projekt ist durchweg sehr positiv. Wir waren mit insgesamt nur zwei Monaten Umsetzungszeit wirklich unglaublich schnell und die Arbeit ging Hand in Hand. Wenn es Probleme gab, oder etwas schnell geklärt werden musste, wusste jeder und jede im Team, an wen man sich wenden kann und es gab immer eine unbürokratische und schnelle Umsetzung der Sache. Das erleichtert den Ablauf natürlich enorm.
Zudem arbeitet einfach eine Vielzahl von absoluten Spezialisten bei Panvision, die uns schon über viele Jahre hinweg betreuen und sich mit den Knappschaft Kliniken gut auskennen. Und ich würde sagen, wir sind durch dieses Projekt noch einmal enger zusammengewachsen. Natürlich war der Relaunch für alle Beteiligten viel Arbeit und super anstrengend, aber es hat auch unglaublich viel Spaß gemacht. Die KollegInnen auf beiden Seiten waren immer gut drauf und besser kann man ja nicht zusammen arbeiten. Ich habe immer wieder gesagt „ohne Panvision hätten wir das alles nie so geschafft.“
Herr Wittmers, vielen Dank für das Interview!